Jean-Paul-Museum Bayreuth

Das Gebäude, in dem sich das Jean-Paul-Museum befindet, existierte zu Lebzeiten des Autors noch nicht. Es wurde erst später erbaut und war das ehemalige Wohnhaus von Richard Wagners Tochter Eva und deren Mann Houston Stewart Chamberlain, dessen Wirken im „Bayreuther Kreis“ der völkischen Rezeption des Komponisten Vorschub leistete. Möglich wurde die Einrichtung eines Jean-Paul-Museums erst durch das Engagement eines Nachfahren der letzten Vermieter des Dichters. Von Jugend an hatte Philipp Hausser eine beachtliche Sammlung von Autographen Jean Pauls, von Erstausgaben seiner Werke, Literatur aus seinem Umkreis, Porträts sowie Bildmaterial zusammengetragen. Diese wohl bedeutendste Privatsammlung zu Jean Paul bildet den Grundstock des 1980 eröffneten Museums. Die Stadt hat es 1994 deutlich erweitert und konnte seither weitere wertvolle Handschriften Jean Pauls sowie Dokumente zu seinem Leben und Werk erwerben. Anlässlich des 250. Geburtstags des Autors wurde das Museum 2013 vollständig neu konzipiert und wiedereröffnet.

Richard Wagner Museum Bayreuth – Haus Wahnfried

Richard Wagner war an der Planung seines ersten eigenen, von seinem königlichen Gönner Ludwig II. von Bayern finanzierten Hauses Wahnfried maßgeblich beteiligt. Er bewohnte das Haus mit seiner Familie von 1874 bis zu seinem Tod 1883, danach blieb es bis 1966 Familiensitz. 1945 schwer kriegszerstört, wurde das Haus 1974 bis 1976 im originalgetreuen Zustand wieder aufgebaut. Seit seiner Eröffnung 1976 ist das Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte im Haus Wahnfried im Sinne der Satzung der es betreibenden Richard-Wagner-Stiftung ein Ort der Erforschung und Vermittlung von Leben und Werk Richard Wagners und der Aufführungsgeschichte der Bayreuther Festspiele.

Das Siegfried Wagner-Haus wurde 1894 von Wagners Sohn Siegfried erbaut und von dessen Frau Winifred bis zu ihrem Tod 1980 bewohnt. Es ist im Erdgeschoss in seiner originalen Erscheinung der 1930er Jahre erhalten. Hier wird die Ideologiegeschichte Wagners dargestellt, die enge Verbindung zwischen Bayreuth und der NS-Diktatur beleuchtet, und es werden die persönlichen Beziehungen der Familie Wagner zu den Nationalsozialisten und zu Adolf Hitler dokumentiert.

Jean-Paul-Stube in der "Rollwenzelei" – Bayreuth

An der Bayreuther Königsallee steht das ehemalige Zollhäuschen zu Colmberg. In diesem Gebäude hielt sich der Schriftsteller Jean Paul zwischen 1805 und 1825 fast täglich auf. Die Eigentümer Friedrich und Anna Dorothea Rollwenzel stellten ihm darin eine Stube zur Verfügung, in der er schreiben konnte, beköstigten ihn aber auch. Nachdem ihnen 1809 das Schankrecht zuerkannt worden war, wurde das Haus zu einer Gastwirtschaft. Jean Paul trank dort das von ihm geliebte fränkische Braunbier. 1812 erwarb das Ehepaar Rollwenzel das Gebäude. Nach dem Tod von Anna Dorothea Rollwenzel 1830 wechselte das Anwesen mehrfach den Besitzer, bevor es im Jahre 1876 der Gastwirt Friedrich Justinus kaufte. Seit dieser Zeit befindet sich die „Rollwenzelei“ mit dem Dichterstübchen in direkter Linie im Privatbesitz der Familie Justinus, die die Dichterstube für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Bei der Restaurierung des Gebäudes in den Jahren 2006-10 konnte die Stube wieder so hergestellt werden, wie sie zu Jean Pauls Zeiten ausgesehen hat. Außerdem kam ein Ausstellungsbereich dazu.